Melaka

Malakka liegt an der Südwestküste der Halbinsel
Malaysia und gab der berühmten Seestraße ihren Namen. Es ist ein kleines
Bundesland, mit nur 658 Quadratkilometern, aber reich an Geschichte durch seine
strategische Lage. Gegründet wurde es im 14. Jahrhundert von dem geflohenen
Hinduprinzen Parameswara, der es zu einem wichtigen und blühenden Handelshafen
machte, der im Laufe seiner Geschichte mit fast allen Kontinenten der Erde
Handel trieb. Im Jahre 1511 kamen die Portugiesen, besetzten Stadt wie Umland und blieben für
130 Jahre, danach knöpften ihnen die Holländer Malakka 1641 ab. Die wiederum
verloren es endgültig an die Briten, die es von 1824 bis 1957 behielten. Erst
die Unabhängigkeit vertrieb sie dann.
Also, die ersten Kolonialherren waren die
Portugiesen, die im 16. Jahrhundert Melaka beherrschten. Ihre Nachfolgen leben
heute noch in Melaka. Die portugiesischen Namen sind ein deutliches Merkmal. Sie
sprechen heute noch einen Dialekt aus jener fernen Zeit, Cristao, der heutzutage
in Portugal selbst nicht mehr gesprochen wird. Die Gemeinschaft lebt in der
Gegend um den Portugiesischen Platz (Jalan d'Albuquerque), und feiert
portugiesische Feste wie zum Beispiel Festa de San Pedro am 29. Juli.

Wenn man ins historische Zentrum kommt, fällt einem sofort etwas auf, was man so
hier nicht erwartet hätte: zwei rote Gebäude, auf dem einen steht groß
"Stadhuys" - ja, sind wir denn in den Niederlanden....? Nicht wirklich, aber die
Holländer waren die Nachfolger der Portugiesen als Kolonialherren. Das 1650 erbaute Stadhuys diente als Residenz des holländischen Gouverneurs und
seines Verwaltungstabs. Es wurde auf den Grundmauern des alten Forts errichtet,
und heute befindet sich darin das Historische Museum. Es zeigt portugiesische
und holländische Exponate sowie traditionelle malaiische und chinesische
Kostüme. Täglich geöffnet von 9.00 bis 18.00 Uhr, nur Freitags von 12.15 bis
14.45 geschlossen.
Malakka erfuhr die japanische Okkupation in den Jahren 1942 bis 1945. Nach dem
zweiten Weltkrieg breiteten sich starke antikolonialistische Bewegungen auch auf
der Halbinsel aus, das erwachende Nationalbewusstsein zwang die Briten dann zum
Nachgeben. Das Resultat war die Proklamation der Unabhängigkeit durch den
unvergessenen Tunku Abdul Rahman, der dann auch der erste Premierminister
Malaysias wurde. Diese Proklamation fand in Malakka am 20. Februar 1956 statt,
eine historische Stunde am richtigen historischen Ort. Die Bevölkerung von Malakka ist eine mehr als faszinierende Mischung vieler
Rassen: Malaiien natürlich, dann Chinesen, Inder, die sogenannten Straits-born
Chinesen, die kein Chinesisch mehr sprechen. Die Nachkommen von Portugiesen
leben hier, sie sprechen noch das alte Christao, wie das alte Portugiesisch
genannt wird. Eurasier, Araber und Europäer runden diese Menschenmischung ab. Malakka City selbst ist eine polyglotte kleine Hauptstadt mit einer
interessanten Mixtur vieler Baustile und Richtungen, basierend auf dem, was alle
ihre früheren Beherrscher hinterlassen haben. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt
liegen nämlich so, dass sie alle bequem per Fuß erreicht werden können; wer
dabei ermüdet, kann sich eine Trishaw für etwa RM 25,-- den knappen halben Tag
mieten und sich bequem von Spot zu Spot fahren lassen, aber nicht ohne vorher
den Preis auszuhandeln.

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