Malakka liegt an der Südwestküste
der Halbinsel Malaysia und gab der berühmten Seestraße ihren Namen. Es ist ein
kleines Bundesland, mit nur 658 Quadratkilometern, aber reich an Geschichte
durch seine strategische Lage. Gegründet wurde es im 14. Jahrhundert von dem
geflohenen Hinduprinzen Parameswara, der es zu einem wichtigen und blühenden
Handelshafen machte, der im Laufe seiner Geschichte mit fast allen Kontinenten
der Erde Handel trieb.
Im Jahre 1511 kamen die Portugiesen, besetzten Stadt wie Umland und blieben für
130 Jahre, danach knöpften ihnen die Holländer Malakka 1641 ab. Die wiederum
verloren es endgültig an die Briten, die es von 1824 bis 1957 behielten. Erst
die Unabhängigkeit vertrieb sie dann.
Malakka erfuhr die japanische Okkupation in den Jahren 1942 bis 1945. Nach dem
zweiten Weltkrieg breiteten sich starke antikolonialistische Bewegungen auch auf
der Halbinsel aus, das erwachende Nationalbewusstsein zwang die Briten dann zum
Nachgeben. Das Resultat war die Proklamation der Unabhängigkeit durch den
unvergessenen Tunku Abdul Rahman, der dann auch der erste Premierminister
Malaysias wurde. Diese Proklamation fand in Malakka am 20. Februar 1956 statt,
eine historische Stunde am richtigen historischen Ort.
Die Bevölkerung von Malakka ist eine mehr als faszinierende Mischung vieler
Rassen: Malaiien natürlich, dann Chinesen, Inder, die sogenannten Straits-born
Chinesen, die kein Chinesisch mehr sprechen. Die Nachkommen von Portugiesen
leben hier, sie sprechen noch das alte Christao, wie das alte Portugiesisch
genannt wird. Eurasier, Araber und Europäer runden diese Menschenmischung ab.
Malakka City selbst ist eine polyglotte kleine Hauptstadt mit einer
interessanten Mixtur vieler Baustile und Richtungen, basierend auf dem, was alle
ihre früheren Beherrscher hinterlassen haben. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt
liegen nämlich so, dass sie alle bequem per Fuß erreicht werden können; wer
dabei ermüdet, kann sich eine Trishaw für etwa RM 25,-- den knappen halben Tag
mieten und sich bequem von Spot zu Spot fahren lassen, aber nicht ohne vorher
den Preis auszuhandeln.

Das heutige Malakka Museum wurde von den
Holländern zwischen 1641 und 1660 gebaut. Es ist mit Sicherheit das älteste
Bauwerk der Holländer in Südost-Asien überhaupt. Mit dem lachsroten Anstrich und
in der typischen Architektur der Niederlande ist es ein sehr markanter Punkt in
Malakkas Innenstadt. Das
kleine Fort St. John wurde von den Holländern Ende des 18. Jahrhunderts auf
einem kleinen Hügel, nur drei Kilometer von der jetzigen Innenstadt entfernt
gebaut. Ursprünglich stand hier eine Kirche, von den Portugiesen zu Ehren des
Heiligen Johannes im 16. Jahrhundert erbaut.
Bemerkenswert ist bei dieser Befestigung, dass sämtliche vorgefundenen Bettungen
der Kanonen ins Inland zeigen und nicht zum Meer. Man fürchtete die Angriffe aus
dem Hinterland mehr als die von der See.
Am Tanjung Kling, dem Kap Kling, etwa 15 km außerhalb von Malakka, gibt es einen
ausgedehnten Naturstrand.
Am Tanjung Bidara, dem Kap Bidara, etwa 35 km von Malakka entfernt, gibt es
ebenfalls einen weiten relativ unberührten Strand.
Pulau Besar, die kleine Insel Besar, liegt nur vier Kilometer weit vor der
Küste. Von der City Malakkas nimmt man den Bus oder Taxi zur Fähre in Umbai, von
dort verkehren Boote alle Stunden zur Insel, auf der einfache Unterkünfte und
ein kleines Strandhotel vorhanden sind.

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