Der
malaiische Name des Orang-Utans bedeutet übersetzt
"Waldmensch". Man vermutet, dass die malaiischen
Eingeborenen dem größten Menschenaffen Asiens aufgrund
seines menschenähnlichen Aussehens und Gesichts- ausdrucks
diesen Namen gaben. Daher ist es kaum verwunderlich, dass um
diesen Waldmenschen viele Mythen und Legenden
entstanden.Orang-Utans sind als ausgesprochene Einzelgänger
bekannt. Da dieser Umstand Freilandstudien zusätzlich
erschwert, ist über das Verhalten und Leben der Orang-Utans
in freier Wildbahn allgemein noch nicht so viel bekannt, wie
bei anderen Gattungen. Neuere Studien haben jedoch
mittlerweile gezeigt, dass auch Orangs durchaus.
Orang-Utan ist ein treffender Name für den grossen, rotzotteligen Menschenaffen, der auf den indomalaiischen Inseln Sumatra und Borneo zu Hause ist. Der indonesische Begriff orang hutan bedeutet nämlich «Waldmensch», und tatsächlich hält sich der menschenverwandte Affe in seiner Heimat ausschliesslich in den tropischen Regenwäldern auf.
Unzählige Legenden umwuchern den Orang-Utan. Eine
besonders hübsche befasst sich mit der Herkunft des
«Waldmenschen». Sie berichtet von zwei
vogelähnlichen Kreaturen, welche die Schöpfer allen
Lebens waren. Die beiden schufen alle möglichen Arten von Tieren. Als sie schliesslich den Menschenmann und die Menschenfrau ins Leben gerufen hatten, waren sie auf ihr Werk so stolz, dass sie ein grosses Fest veranstalteten. Tags darauf wollten sie noch mehr Wesen von dieser Sorte herstellen. Aber nach den Ausschweifungen der vorangegangenen Nacht vergassen sie eine wichtige Zutat - und heraus kam der Orang Utan.
Der Orang-Utan
(Pongo pygmaeus) ist der grösste asiatische Affe
und weltweit das grösste baumlebende Tier.
Erwachsene Männchen erreichen eine Standhöhe bis 137
cm und ein Gewicht von 60 bis 90 kg. Die Weibchen
sind deutlich kleiner und wiegen nur etwa halb so
viel. |
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Orang-Utans
haben ein ebenso grosses Gehirn wie Schimpansen und
Gorillas, und zahme Individuen erreichen bei
Intelligenztests ebenso hohe Punktzahlen wie jene. Diese
grosse Leistungsfähigkeit des Gehirns ist zweifellos auf den
präzisen Orientierungssinn und das gute Gedächtnis für den
Fruchtzyklus der verschiedenen Regenwaldbäume
zurückzuführen.
Etwa im Alter von sieben Jahren lösen sich die
heranwachsenden Jungtiere von ihrer Mutter und gehen dann
ihre eigenen Wege.
Orang-Utans haben in freier Wildbahn eine Lebenserwartung von etwa 35 Jahren. In Menschenhand sind einzelne Tiere aber schon 50 Jahre alt geworden. Die Weibchen sind etwa bis zum 30. Altersjahr fortpflanzungsfähig. Da sie - nach Eintritt der Geschlechtsreife - durchschnittlich nur alle sechs Jahre ein einzelnes Junges zur Welt bringen, vermag jedes Weibchen im Laufe seines Lebens höchstens vier bis fünf Kinder grosszuziehen.